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Dr. Rutger Leliveld

Am 30.03.2005 wurde der Ulrich-Hadding-Foschungspreis im Rahmen des "INFECTION AND IMMUNITY" Meetings des BMFZ zum dritten Mal verliehen. Der Preis ging an Dr. Rutger Leliveld.

Das Preisgeld beträgt 2.000 Euro. Die Auszeichnung wird an exzellente, junge, nicht habilitierte Forscher aus den Arbeitsgruppen der BMFZ-Mitglieder vergeben.

Rutger Leliveld - Wissenschaftlicher Werdegang

Dr. Leliveld ist in Hoorn (NL) geboren und studierte Biomedizinische Wissenschaften und Chemie in Leiden (NL). Seine Diplomarbeit absolvierte er am Imperial College London (UK) bei Dr. Gilardi. 2003 promovierte er an der Universität Leiden bei Prof. Abrahams.Seit 2003 arbeitet er als Postdoc am Institut für Neuropathologie in Düsseldorf in der Arbeitsgruppe von PD Dr. Korth. Der Vorstand des BMFZ verlieh Dr. Leliveld den Ulrich-Hadding-Forschungspreis für seine Verdienste bei der Erforschung im Bereich Proteinkonformation und Neurodegeneration bei Prionerkrankungen des zentralen Nervensystems.

Zum Thema:

Zum Thema: Prionerkrankungen, wie die Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE) in Rindern ("Rinderwahnsinn") oder die Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung (CJD) beim Menschen, sind neurodegenerative Erkrankungen, die von infektiösen Partikeln, auch Prionen genannt, übertragen werden. Besonders der Verzehr von BSE-behaftetem Rindfleisch ist mit der vor kurzem insbesondere in England aufgetretenen varianten Form der CJD in Verbindung gebracht worden. Im Unterschied zu Viren, Bakterien oder Parasiten bestehen Prionen nur aus Proteinen und brauchen deshalb keine Nukleinsäuren, um sich zu vermehren. Anstatt dessen entstehen Prionen durch die Umfaltung des normalen endogenen Prion Protein (PrPC) zur pathogenen und infektiösen Form PrPSc, welche wiederum die weitere Konvertierung von PrPC induziert. Einmal entstanden, lagert sich PrPSc als amyloide Plaques im Gehirn ab, was zu einer umfassenden Neurodegeneration mit ausnahmlos tödlichem Ausgang führt. Die Infektionswege von Prionen umfassen orale Aufnahme von infiziertem Material und Organspende oder Bluttransfusion von infizierten Personen. Da es Jahre bis Jahrzehnte dauert, bis es zum Ausbruch von klinischen Symptomen einer Prionerkrankung in Rindern oder Menschen kommt, ist es notwendig, dass Patienten oder infizierte Rinder so früh wie möglich in der subklinischen Phase identifiziert werden, um der Verbreitung der Infektion vorzubeugen. In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass das Land Nordrhein-Westfalen im Aufbau der Gesetzgebung für die Überprüfung von Rindern auf BSE eine Vorreiterrolle übernommen hat. In seiner prämierten Arbeit berichtet Leliveld über ein neues Verfahren zur Detektion von Prionen, das auf einem rekombinanten Proteinkonstrukt basiert, welches in der Lage ist, selektiv PrPSc aus Hirnproben von prioninfizierten Menschen und Tieren an sich zu binden. Auf diese Weise bietet die Erfindung eine neue Strategie für den Nachweis und die Überwachung von Prioninfektionen in verschiedenen Spezies.

Verantwortlichkeit: